Wie dem ein oder anderen technikaffinen Menschen wahrscheinlich schon aufgefallen ist, ist diese Website nicht vollständig selber entwickelt, sondern baut anders als meine letzten beiden Homepages auf WordPress, einem Open-Source-CMS auf.

Um der Verwunderung über diese Entscheidung etwas Entgegen zu setzen, will ich hier erklären, wie ich zu dieser Entscheidung kam und was sich sonst noch verändert hat.

Warum WordPress?

In den letzten Jahren habe ich viel ausprobiert, wie man eine Website erstellen kann. Ganz von null aus habe ich meine privaten Websiten bisher gemacht, bei Aufträgen empfehle ich inzwischen die Wahl zu einem CMS oder einem JavaScript-Framework wie Gatsby oder Jekyll, solange man nicht eine „set it and forget it“-Website haben will. Wenn man also einfach die Website einmal aufbauen will und nichts mehr daran ändern will, dann ist aus meiner Sicht die Wahl einer reinen HTML/CSS/JS-Lösung immer noch unschlagbar. Selbst SSGs (Static Side Generator) erreichen nicht die Geschwidigkeit, die eine selbstentwickelte Lösung bereit hält. Die Nachteile sind jedoch, dass man einen deutlich höheren Aufwand (je nach Umfang der Website gehe ich von einem Faktor 20 als Mehraufwand bis zur Online-Stellung) mit der Website hat und diese danach viel schwieriger anzupassen ist.

Bei dieser Website war schon in der Planung klar, dass wieder von null aus Starten keine Option wäre. Ich entschied mich in der weiteren Ausarbeitung dann vor allem aus Zeitgründen gegen JS-Frameworks und für das CMS WordPress, weil ich in der Vergangenheit vor allem in Typo3 und Joomla! genutzt habe. Außerdem wollte ich spezifisch einen Blog aufsetzen, in diesem Bereich ist WordPress der Marktführer.

WordPress, aber wie?

Trotzdem wollte ich mit der Seite etwas anderes machen als einfach das Standarttheme „twenty-twenty“ zu installieren. Also machte ich mich auf die Suche nach einem Theme, was mir gefällt. Doch ein perfekt passendes fand ich nicht, weshalb ich auf ThemeForest auf die UX-Schnmiede Quomodosoft aufmerksam wurde, die verschiedene Themes mit hohen Anpassungsfähigkeiten anboten. Also lad ich mir eine der Vorlagen herunter und begann, in PHP die Website nach meinen Vorstellungen anzupassen. Hauptpunkt der Anpassung an meine Bedürfnisse war das Übersetzen der Funktionen, damit ich meine Website auch auf Deutsch aufbauen konnte. Des Weiteren beschäftigte ich mich mit dem Mail-Stack von WordPress und einigen weiteren eingebauten Features wie der Suchfunktion.

Im Setup von WordPress probierte ich zudem die Multi-Site-Funktionalität aus, mit der WordPress nun auf paul-goldschmidt.de und p3g3.de im Netzwerkbetrieb läuft. Die Website läuft nun erstmals auf meinem selbstgehosteten Server, der mit Ubuntu 20.04 LTS und nginx die Website hostet. Ein weiterer Vorteil des eigenen hostings ist nun die Garantie für 100% Ökostrom und ein direkter Hardwarezugriff, bei Problemen mit dem Server kann ich so schneller reagieren.

Die Designgrundlage der Website während der Bearbeitung

Schlussbemerkungen

Es wird sich zeigen müssen, wie gut WordPress sich im Produktiv-Einsatz schlägt, im Worstcase und bei größeren Problemen würde ich auf Gatsby als JS-Framework für die Seite umsteigen. Regelmäßige Backups der Seite entstehen automatisch, ein vollständiger Datenverlust ist somit praktisch komplett ausgeschlossen.

Alles in allem bin ich gespannt auf die Zeit mit WordPress und bin optimistisch, dass dieses Experiment funktionieren wird.