Es ist 7:30 Uhr, ich stitze vor dem Rechner und warte auf den, Unterrichtsstart für meinen Kurs. Wäre da nicht das Problem, dass kein Schüler die Lernplattform Moodle betreten kann. Die Server sind überlastet, und zwar komplett: Nicht nur Moodle fällt aus, sondern auch das Mailsystem, die Schulwebsite und der Dateizugriff auf die geteilten Laufwerke. Dabei war es ja absehbar, dass vermehrt Schüler*innen am morgen des verpflichtenen Fernlernunterrichtes auch tatsächlich die Angebote abrufen würden, trotzdem wurde das Kultusministerium (beziehungsweise das Landeshochschulnetz Baden-Württemberg) überrascht von dem Ansturm auf die Server.
Aus meiner Sicht ist die Tragik an der Geschichte nicht, dass die Server offline sind: Ich stelle es mir nicht leicht vor, tausende Schüler mit einer Lernplattform zu versorgen, vor allem nicht wenn alle gleichzeitig auf die Inhalte zugreifen und Videokonferenzen über BigBlueButton abhalten wollen. Aber dass das passiert, war von vornherein klar und als Kultusministerium (zumindest in Baden-Württemberg) hat man stehts betont, dass die Schüler*innen häufiger Probleme mit der Technik haben und man deshalb einen Präsenzunterricht vorzieht. Hätte das Kultusministerium also nicht von Anfang an die Schüler für die schlechten Erfahrungen mit dem Homeschooling verantwortlich gemacht, würde ich die fehlende Serverprobleme der Lernplatformen deutlich unkritischer sehen.
Ich frage mich zudem, warum grade Baden-Würrtemberg so stark von den Überlastungsproblemen betroffen ist: Bayern startet heute auch wieder nach den Ferien mit dem Unterricht und hat anscheinend keine vergleichbaren Probleme mit der Lernplattform Mebis.
Wisst ihr noch, wie man beim Release von jeder World of Warcraft Expansion Stunden lang warten musste, weil die Server zusammengekracht sind?
— Ms Hachiko (@MsHachiko) January 11, 2021
Also, in BaWü hat ja Homeschooling wieder angefangen...#twitterlehrerzimmer #twlz
Es bleibt abzuwarten, ob und wann die Server wieder Kapazitäten für die Schüler haben und wie das Kultusminsterium damit umgehen wird in der Öffentlichkeit.
Bis dahin bleibt wohl als einzige Option noch über, World of Warcraft zu starten. Auf die alten Tage (und Serverprobleme :)).
Current Opinion on “Die Hoffnung stirbt zuletzt: Der Fernlernunterrichtsstart in Baden-Württemberg”